Anlässlich der zahlreichen Schlagzeilen um den Start des spanischen Star-Trainers Josep „Pep“ Guardiola beim FC Bayern sind mir einige Gedanken durch den Kopf gegangen.

Erfolgreiches Onboarding

ist für alle Unternehmen ein großes Thema. Der Ablauf der ersten Stunden und Tage in einem neuen Unternehmen ist immens wichtig. Wer hier seine neuen „High Potentials“ nicht entsprechend empfängt, sich um sie kümmert und ihnen das Gefühl gibt, dass sie sehr willkommen sind, hat schon verloren. Onboarding ist übrigens Chefsache, und zwar immer!

Im Falle des FC Bayern und seines neuen berühmten Trainers stellt sich die Frage: Wer boarded wen on? Treffen sich doch schließlich zwei wirklich extreme High Potentials. Der erfolgreiche Trainer – er führte den FC Barcelona zu 14 Titeln innerhalb von vier Jahren – und sein neuer Club, der gerade von einem Triumpf zu anderen eilte. Wie werden diese beiden „Größen“ aufeinander treffen, miteinander umgehen?

Der erste Eindruck

Wie lief das nun ab bei der Begrüßung bzw. Pressekonferenz des berühmten Pep? Der charismatische Trainer hat – wie ich Medienberichten entnehme – im Vorfeld definitiv seine Hausaufgaben gemacht. Er hatte laut seinem Bruder Pere Guardiola (Quelle: http://ht.ly/mpoxY) „wie ein Verrückter Deutsch gelernt“, um bei der Antrittspressekonferenz in der Sprache seines neuen Gastlandes sprechen zu können. Was ihm ausgezeichnet gelang. Er betonte auch, dass es „ein Geschenk sei, hier zu sein“. Sein Teil des Onboarding und sich Anpassens – zumindest auf den ersten Blick – ist also großartig erfüllt.

Vormachen statt kommandieren

Auch die Bayern betonten immer wieder, wie froh sie seien, den Startrainer nach München geholt zu haben. Nach außen hin also ein perfektes Onboarding von beiden Seiten. Ich will damit nicht unterstellen, dass dies nach innen nicht genau so sein könnte.

Nein, ich bin überzeugt, diese Hochzeit wurde für beide Teile im Himmel geschlossen und alle genießen die Flitterwochen. Die echten Herausforderungen werden sich erst ergeben, wenn das Training richtig beginnt, wenn Guardiola seine Leader-Qualitäten in einem für ihn neuen Umfeld, einer neuen Kultur unter Beweis stellen muss. Er wird ein ganz anderer Leader sein – müssen – als Jupp Heynckes.

Für mich definiert sich ja ein echter Leader so, dass er nicht einfach bestimmt was getan wird. Er macht das vor, was er von seinen Mitarbeitern verlangt. Ich bin sehr gespannt, ob sich Pep Guardiola als ein echter Leader im Sinne dieser Definition erweist. Und werde mit Interesse von Zeit zu Zeit ein (Fußball)Auge nach München richten …

Ihr
Harald Psaridis